Benefizkonzert Frieden für die Ukraine
Aus einem strahlend blauen Himmel stand die Sonne am letzten März-Sonntag hoch über Sankt Peter und Paul. Das Benefizkonzert des Freundeskreises Frieden für die Ukraine hatte mit den Berliner Philharmonikern Eva-Maria Tomasi (Violine), Ulrich Knörzer (Viola) und Davis Riniker (Cello) sowie dem ukrainischen Violinisten der Karajan-Akademie Oleh Kurochkin für eine nahezu voll besetzte Kirche gesorgt.
Angesichts täglich verstörender Nachrichten und immer grauenhafterer Bilder aus der Ukraine fand die Vorsitzende des Freundeskreises Almut Giesen berührende Worte zur Begrüßung: Musik wird auch heute Putins Waffen nicht zum Schweigen bringen. Aber Musik öffnet Herzen, artikuliert Anteilnahme, motiviert anzupacken, regt an zu helfen, sendet wahrnehmbar Solidarität und macht unseren Beitrag zum Engagement möglich. Für dieses Benefizkonzert der richtige Platz, in St. Peter und Paul mit seinen Wurzeln aus der russischen Historie, als Zeichen für Frieden und Freundschaft – hoch über der Brücke der Einheit.
Deshalb galt der große Dank den auf Gage verzichtenden Musikern sowie den vielen Spendern, tätigen Helfern und persönlichen Unterstützern. Das Konzertprogramm, mit dem Eva Tomasi und ihre Musikerkollegen brillierten, weckte Herzen und Sinne für die Menschen in der Ukraine. Zu den reizvollsten Miniaturen in Schuberts Kammermusik zählt das Allegro seines unvollständigen Trios B-Dur, mit dem die drei Philharmoniker in dieses Friedenskonzert einstimmten. Zu viert ließen sie das klagende, traurig-dramatische Andantino aus Verdis einzigem Streichquartett e-Moll von 1873 in perfekter Balance ihrer Instrumente folgen. Die Chrysanthemen als Trauerblumen gaben dem anschließenden Andante mesto „Crisantemi“ Giaccomo Puccinis von 1890 zurecht seinen Titel. Der danach eindringliche Klangteppich der perfekten Streicher im Adagio von Samuel Barbers Streichquartett op. 11 ging unter die Haut. Der herzliche, dankbar große Beifall ermunterte die Künstler zur Zugabe der „Melodie“ des ukrainischen Komponisten Myroslaw Skoryk. Sie verabschiedeten das beeindruckte Publikum schließlich mit dem Seelen tröstenden und Herzen wärmenden „Air“ von J. S. Bach. Schatzmeisterin Andrea Jark und Klaus Bräunig dankten für den Vorstand des Freundeskreises von Herzen den überzeugenden Streichern und dem großzügig spendenfreudigen Konzert-Auditorium – das vor der Kirche noch eine geraume Weile beieinanderblieb und dieses eindringliche Friedenskonzert buchstäblich ausklingen ließ. Die Einnahmen und Spenden kamen je zur Hälfte dem Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf – Charkiw und der Diakonie Katastrophenhilfe Berlin vollständig zugute.
Text: Klaus Bräunig
Fotos copyright: Henry Bren d`Amour