Wiedereröffnung St. Peter & Paul, September 2020
Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe
Am 13. Sonntag nach Trinitatis, 6.September 2020
Zwischen „Hier!“ und „Da!“ – Ein festlicher Dank in Corona-Zeiten
Himmel und Sonne in den Fenstern von St. Peter und Paul warfen ein buntes, fröhliches Muster an die Wände, als die Festgemeinde unter Leitung von Pfr. i.R. Helmut Kulla und den Mitgliedern des Kuratoriums mit Bibel, Tauf- und Abendmahlsgerät in unsere frisch renovierte Kirche einzog. Fröhlichkeit, die darüber hinweghalf, dass das Corona-bedingte Hygiene-Konzept fast länger ausfiel als das Programm des Festgottesdienstes. Trotz der pandemiegedrungen eingeschränkten Zahl von Gästen kam Festlichkeit auf, als Henry Purcells „Marche and Rigaudon“ mit Orgel und Trompete von der Empore erklang.
Der Dank an Handwerker, Architekten, Berater, Kuratoren, Mitglieder des Freundeskreises für Ihre reichlichen Spenden, ohne die die substantiellen Erhaltungsarbeiten an St. Peter und Paul nicht hätten vollendet werden können, stand ganz am Anfang und im Zentrum des Gottesdienstes. Bischof Dr. Christian Stäblein ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich in seiner Festpredigt an die Ursprünge der Kirche zu erinnern, die sich im wünschenden „Hier!“ der russischen Zarin Alexandra Feodorowna und dem lokalisierenden „Da!“ ihres Vaters, des Preußenkönigs Friedrich-Wilhelm III manifestierten. „Hier“ und „Da“ bleiben uns allen auch aus seiner eindrücklichen Auslegung des Gleichnisses des barmherzigen Samariters (Lk 10, 25-37) im Sinn: Wo anders, als hier und jetzt können, ja: sollten wir unserem Nächsten Barmherzigkeit erweisen?
Was die Gottesdienstbesucher mit eigener Stimme nicht erbringen durften (wie gern hätten wir alle selbst „Nun danket alle Gott“ gesungen), gaben uns Katharina Böttcher souverän an der Orgel, Michael Netzker über sein perlendes Trompetenspiel und Karola Hausburg mit ihrem raumfüllenden Alt. Ein warmer Applaus nach dem Schlusssegen von Pfarrer Kulla zollte ihnen Dank und Anerkennung. Der Kollektenbitte für „Musiker*innen in Not“, denen auch in St. Peter und Paul Auftrittsmöglichkeiten geboten werden sollen, wurde reichlich entsprochen, bevor wir mit einer Flasche „Leichtsinn“ wahrhaft leichten Sinnes in den coronären Alltag entlassen wurden.
HC Frhr. v. Reibnitz